Urs Rudolf von Rohr v/o Monza

Urs Rudolf von Rohr v/o Monza

15. Mai 1945 – 21. November 2021

Aktiv 1966 – 1969
Dipl. Maschineningenieur HTL

 

Monza ist nach schwerer Krankheit am Sonntag, 21. November 2021 eingeschlafen und hat sich auf die letzte Reise begeben.

Seiner lieben Gattin Pia Rudolf von Rohr-Stirnimann und den Familienangehörigen sprechen wir im Namen der AV Gundoldinger das herzliche Beileid aus.

Wir sind traurig und doch getragen von grosser Dankbarkeit für die langjährige Freundschaft und Geselligkeit die Monza unserer Verbindung geschenkt hat.

R. I. P. Möge Monza im Frieden ruhen!

Nekrolog

Nekrolog für Urs Rudolf von Rohr‐Stirnimann v/o Monza
Schartenstrasse 82, 5430 Wettingen,
15. Mai 1945 – 21. November 2021


Aktiver Gundoldinger von 1966 bis 1969
Sein Alter: Erich Specker v/o Gallo
Sein Junge: Rudolf Haas v/o Indo


Zur Würdigung seines privaten und beruflichen Lebens und Schaffens sowie seiner Hobbies verweise ich auf den beiliegenden, von seiner Familie verfassten Lebenslauf.
Während seines Studiums am Zentralschweizerischen Technikum Luzern (heute Hochschule Luzern, Technik & Architektur, Horw) suchte er auch Kontakte und Freunde ausserhalb seines Lehrplanes, welche er insbesondere in der akademischen Studentenverbindung «Die Gundoldinger» fand.
Urs war ein Autofreak. Er interessierte sich ebenso für edle Karossen wie auch für schnelle Boliden und eignete sich viel Wissen dazu an. Er verfolgte das Geschehen im Autorennsport und interessierte sich auch für Geschichten rund um berühmte Fahrer wie Jo Siffert, Clay Regazzoni und viele weitere.
Seinen Vulgo Monza verdankt er dieser seiner Leidenschaft. Den Monza Eni Circuit im Königlichen Park der italienischen Stadt Monza kannte er nicht nur vom Hörensagen. In der nordöstlich von Mailand gelegenen Stadt werden seit 1922 auf der knapp sechs Kilometer langen Strecke Automobil‐ und Motorradrennen ausgetragen.
Von seinem Alten Gallo (Erich Specker) und dem damaligen Fuchsmajor Chrampf (Karl Menti †) wurde er gehörig in das Studentenleben eingeführt. Später nahm er dann seinen Jungen Indo (Rudolf Haas) unter seine Fittiche. Monza war ein aktiver und geselliger Gundoldinger und pflegte viele Freundschaften unter seinen Farbenbrüdern. Attribute im Zusammenhang mit Monza sind: fröhlich, gesprächig, kollegial und „bierfest“. Wir erinnern uns gerne an ihn als gemütlichen und interessanten Gesprächspartner. Seine stets korrekte Haltung wurde allseits geschätzt. Nicht nur der Stammbetrieb der Verbindung war ihm wichtig. Er nahm auch immer wieder an sportlichen Veranstaltungen der Verbindung teil. Als Beispiel gilt das Foto mit Monza beim Skifahren.
Sein allzu früher Tod hinterlässt auch in der Altherrenschaft der Gundoldinger eine bleibende Lücke.


Mit stillem Farbengruss
Josef von Felten v/o Chratte

Monza beim Training

Foto aus Indos Cantusprügel

 

Lebenslauf


Urs Rudolf von Rohr-Stirnimann


Urs wurde am 15. Mai 1945 in Olten geboren, er war das zweite Kind von Emil und Adele Rudolf von Rohr. Zu seiner Schwester Erna hatte er ein enges Verhältnis, sie blieb ihm ein Leben lang eine wichtige Vertraute. In Kestenholz ist er aufgewachsen, besuchte die Primarschule und war auch in der Freizeit engagiert, sei es als Ministrant oder im Turnverein. Manchmal erzählte er uns später auch von dem einen oder anderen Bubenstreich, den er mit seinen Freunden durchzog. Mit Kestenholz blieb Urs im Herzen verbunden, er kehrte gerne immer wieder zu einem Besuch ins Dorf zurück. Nach der Bezirksschule in Oensingen startete er 1961 die Lehre als Maschinenzeichner bei der Firma Von Roll AG in Klus. Nach deren Abschluss verliess er das Gäu und ging nach Luzern, ans ‘Zentralschweizerische Technikum’, wo er sich zum ‘Diplomierten Maschineningenieur HTL’ ausbilden liess. Aus den Erzählungen von Urs spürte man heraus: die Jahre in der ihm liebgewonnen Stadt Luzern und das Studentenleben, das war für ihn eine fröhliche, unbeschwerte, prägende Zeit. Nicht zuletzt auch, weil er in diesen Jahren zwei ihm so wichtige Personen kennenlernte: einerseits seinen lebenslangen Freund Werni, aber vor allem auch Pia, seine zukünftige Ehefrau. Urs und Pia heirateten im Juli 1971, standesamtlich in Kestenholz, kirchlich in Ruswil, wo Pia aufgewachsen war. Das Ehepaar zog nach Wettingen und fand dort seine neue Heimat. Zuerst an der Gärtnerstrasse, später im eigenen Haus an der Bellevuestrasse. Sie bekamen 3 Töchter, Susanne, Denise und Irene. Beruflich blieb Urs sein ganzes Berufsleben lang der BBC, bzw. der späteren ABB treu. Er identifizierte sich stark mit dem Unternehmen. Die berufliche Tätigkeit führte den engagierten und ehrgeizigen Ingenieur zuerst alleine in die weite Welt (Persien, Libyen, Kanada), später dann zusammen mit seiner jungen Familie zu längeren Auslandaufenthalten nach Caracas, Oklahoma und Jeddah. Diese Erlebnisse und Erfahrungen prägten die ganze Familie und waren sicher auch ein Grund für Urs’ Interesse und Verständnis am Weltgeschehen, das er bis zuletzt beibehielt. Nachdem er die ersten beruflichen Jahre im Bereich der ‘Gasturbinen’ verbrachte, wandte er sich später den Themen ‘Energiebetriebe’ und ‘Umwelt und Infrastruktur’ zu.
Urs war seinen Kindern ein präsenter Vater: er konnte seine Mittagspausen zu Hause verbringen, er begleitete seine Töchter im Schulalltag, motivierte sie im Sport, er lernte sie Velo fahren, Ski fahren und Auto fahren. Sie fanden in ihm einen guten Ratgeber, er hatte, wie auch sonst im Leben, immer eine klare Meinung. Wenn wir auf das Leben von Urs zurückblicken, dann wollen wir auch den wichtigen Stellenwert vom Militär erwähnen. Ausgebildet als Motorfahrer erreichte er in seiner Militärkarriere den Dienstgrad eines Majors. Was er am Militär schätzte, waren die Abwechslung zum Berufsleben, das Technische, das ihn immer interessierte, die verschiedenen Fahrzeuge (Töff, Lastwagen, Panzer), aber auch die Kameradschaft. Seinen Töchtern unvergessen ist die militärische Feldpost, über die sie in Kontakt mit ihrem Vater standen und ihm ab und zu ein Fresspäckli (Stichwort Schoggistängeli) schickten. Auch nach seiner Entlassung aus der Armee blieb Urs bis zuletzt als Mitglied des Aargauischen Militär-Motorfahrer Verbandes aktiv als Lastwagenfahrer für militärische Transporte. Dieses Hobby übte er ungemein gerne aus, er war auch stolz, das immer noch tun zu dürfen und zu können. Notabene waren das auch die Tage, an denen er als eigentlicher Langschläfer freiwillig und gerne morgens sehr früh aufstand. Um nochmals auf die vorher erwähnten Schoggistängeli zurückzukommen: einen Schoggivorrat fand man bei Urs immer und überall, zu Hause das ‘Schoggichischtli’ für seine Enkel, in Engelberg im Schlafzimmer, aber auch im Auto oder sogar in seinen Jackentaschen. Urs mochte die Gesellschaft anderer Leute und engagierte sich auch dafür, sei es im Turnverein, im Curlingclub, oder an Familienfesten wie den ‘von Rohr-Kuhn Fussballpartys’ oder den ‘Stirnimann-Weihnachtsfeiern’. Aktiv war er auch als Verwalter und Revisor in verschiedenen Gremien, z.B. in seinem Zweitwohnsitz Engelberg. Die Zeit nach der Pensionierung nutzten Urs und Pia für Ausflüge und Reisen. Oft dabei auch ihr Hund Basco. Sie besuchten klassische Konzerte, verbrachten gute Tage in der Ferienwohnung in Engelberg und pflegten die Kontakte zu Freunden und zur Familie, gerne auch beim Grillplausch in Eich am See. Die 4 Enkelkinder Lynn, Fabio, Yann und Elisa machten ihn zum OPA. Das erfüllte ihn mit Stolz und Freude. Er wird den Kindern in Erinnerung bleiben als Opa, der noch vor ein paar Wochen mit ihnen Ping-Pong spielte und als Opa mit dem schönen Porsche.
Seine Unterstützung in den letzten Jahren für Pia war unschätzbar gross und wertvoll. Er war immer für sie da und suchte und fand praktische Lösungen für die gemeinsamen Herausforderungen. Wie sich Urs nach seiner eigenen schweren Krankheit im letzten Jahr wieder zurückkämpfte bewunderten wir alle. So wurden ihm und uns nochmals wertvolle gemeinsame Momente geschenkt. Und: er und Pia durften letzten Sommer ihre goldene Hochzeit feiern! Es ist noch so vieles unerwähnt, was es zu Urs zu sagen gäbe: die Faszination für schöne Fahrzeuge, seine Freude am Singen, sein Humor, seine Begabung für lustige Zeichnungen, seine Grosszügigkeit und Hilfsbereitschaft, seine Fähigkeit, in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren oder sein grosses Interesse für das Sportgeschehen. Nun hat sich Urs’ Lebenskreis unerwartet geschlossen. Es tröstet uns zu wissen, dass er zufriedene letzte Tage auf dieser Welt hatte: Als Fussball-Fan war er begeistert von den letzten beiden Matches der Schweizer Nationalmannschaft – die direkte WM-Qualifikation liess ihn jubeln. Und die erholsamen Tage mit Pia und ihren Geschwistern am Thunersee, einem Ort, wo er sein Leben lang immer wieder gern hinging und es ihm auch dieses Mal sehr gut gefallen hatte. Lieber Urs: Danke für alles. Der Abschied fällt uns schwer. Wir lassen Dich gehen im vollen Vertrauen, dass es Dir irgendwo gut geht und wir uns wiedersehen.


Wettingen, 3. Dezember 2021

Über Gundoldinger

Die Pflege der Freundschaft und des studentischen Frohsinns (Amicitia), die Unterstützung der wissenschaftlichen Bildung (Scientia) und Anstreben von Gerechtigkeit, Besonnenheit und Wahrung ethischer Grundsätze (Virtus) stehen im Mittelpunkt des Verbindungslebens. Mehr erfahren

Komitee

Aktivitas Senior :            Philipp Riklin v/o Sörmu
senior@gundoldinger.ch

Altherren Präsident :   Max-Peter Felchlin v/o Hähä  ahp@gundoldinger.ch