29. April 1935 – 24. Januar 2021
Gründungsmitglied
Gründer Bierfamilie Bambus
Aktiv 1958 – 1961 / Consenior WS 1958-1959 / Senior SS 1959
Dipl. HLK-Ingenieur HTL

Bambus hat infolge von Altersbeschwerden am Sonntag, 24. Januar 2021 seinen letzten Schritt getan und ist uns voraus gegangen.
Seiner lieben Gattin Martha Schwegler-Niffeler und den Familienangehörigen sprechen wir im Namen der AV Gundoldinger das herzliche Beileid aus.
Wir sind traurig und doch getragen von grosser Dankbarkeit für die langjährige Freundschaft und Geselligkeit die Bambus unserer Verbindung geschenkt hat.
R.I.P. Möge Bambus im Frieden ruhen!
Nekrolog
Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir.
Mit diesem Bruder Klausen Wort hat die Familie den Heimgang von Bambus angekündigt. Ermüdet von seinen Altersbeschwerden durfte er in diesem Sinne heimgehen.
Mit Bambus verlieren wir einen weiteren Gründer der Gundoldinger und unseren ersten Senior. Er war eine prägende Figur in der Gründerzeit. Als Scharführer der Jungwacht und Präfekt der Jungmannschaft von Sursee konnte er seine Führungsfähigkeiten bestens einbringen.
Wir Gründer mussten noch keine Fuchsenzeit absolvieren. Pico und Nero führten uns aber in den Studentenkomment ein und übergaben uns das Szepter nach 2 Semestern. Und Fiesco, unser Verbindungsgeistlichen, war mit viel Eifer für unser Seelenheil verantwortlich. Aber nicht nur das. Legendär waren die Einladungen von Fiesco und Prälat Meier v/o Elmar ins Jünglingsheim zu einem feuchtfröhlichen Treffen mit dem neuen Komitee.
Bambus durfte die erste Fahne in Empfang nehmen und in der Jesuitenkirche segnen lassen. Im Kantonsratssaal stand er gekonnt dem Festakt vor, begrüsste die geladenen Gäste und führte anschliessend den bunten Cortège durch Luzern an. Mit den diversen Gastverbindungen glich dies einer kleinen St.Ver GV. Die sanges- und bierfreudige Schiffahrt und der Couleurball rundeten dieses honorige Fest ab.
Mit Bambus und Bach zusammen absolvierten wir unseren täglichen Rundgang vom Tech über die Seebrücke und zurück, mit einem Kaffeehalt im Höfli. Auf diesen Runden sind dann auch manche Verbindungsaktionen geboren worden.
Neben den honorigen, allwöchentlichen Stämmen versuchten wir auch Geist und Kultur zu fördern. Dank seinem Engagement und seiner ansteckenden Begeisterung entstanden unter anderen nachfolgenden Aktionen.
Die monatlichen Abendmessen, wie die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession mit Diskussionsrunden mit der Waldstättia. Dies waren wichtige Bestandteile des Verbindungsleben
Ost-West-Spannungen prägten die damalige Zeit. Mit einer Ausstellung im Kunsthaus über den Kommunismus versuchten wir die Bevölkerung zu informieren. Mit grosser Sachkenntnis leitete dabei Professor Bochensky aus Freiburg die Podiumsdiskussion.
Bambus und Bach wohnten während dem Studium zu Hause, sie waren Pendler. Nach einem Stamm konnte es dann auch etwas spät werden. Dank dem Velo von Bambus und mit Bach auf dem Gepäckträger reichte es dann doch noch zu einem Abschlussbecher im Wilden Mann von Sursee.
Was vielleicht vergessen wurde ist, dass Bambus der Autor unseres Zirkels ist. Er fand, dass die geschnörkelten Zirkel des St.V. nicht zu unserer neuen technischen Verbindung passten und gestaltete den modernen, geometrischen Zirkel zur allgemeinen Freude. Er hat uns damit ein bleibendes Andenken hinterlassen.
Georges Schwegler erlebte seine Jugendzeit mit zwei älteren Schwestern in Sursee. Die Lehre als Maschinenzeichner und Konstrukteur absolvierte er bei Sursee-Werke AG, der heutigen Elektrolux, die Haushalt- und Grossküchenapparate herstellen. Sein Unterstift war Fidus, den er später als Gundoldinger gewinnen konnte.
Er gehörte zu den ersten Studenten am neueröffneten Technikum in Luzern 1958. Nach 4 Semestern Maschinenbau wechselt Bambus in die Abteilung Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik und schloss dort 1961 mit dem Diplom ab.
Bei der Firma Mars AG in Pratteln verdiente er sich die ersten Sporen als Ingenieur. Es folgten drei Jahre bei der Firma Triag AG, Tank- und Förder-Anlagen, Luzern. 1965 fand er dann seine Lebensstelle bei der Viscosuisse in Emmen. Bambus war dort verantwortlich für die Wasserversorgungsanlagen, Dampferzeugungs- und Verteilanlagen, Hochtemperaturanlagen und Klimaanlagen.
Bambus leistete auch seinen Beitrag an die Öffentlichkeit. Er war Präsident des Pfarreirates Bruder Klaus, engagierte sich im Vorstand und in der Betreuung der Wohnbaugenossenschaft «Familie» in Emmen, im Sportclub Viscosuisse und im UOV Amt Sursee. Er war auch ein begeisterter Berggänger.
Vielleicht auch dank den Gundoldinger Connection arbeitete seine Freundin Martha einige Jahre als Gouvernante im Hotel Des Alpes bei Altherr Stoff. Da dies sozusagen unser 2. Stammsitz war, gehörte sie auch zu unserem Kreis.
Am 6.5.1963 reichte er Martha Niffeler in der Pfarrkirche Sursee die Hand zum Lebensbund und wir feierten dies ausgiebig im Vitznauerhof. Ihnen wurden die drei Kinder Barbara, Raphael v/o Tusch und Markus geschenkt. Zum Stolz des Vaters wurde Tusch auch Gundoldinger. Sehr grosse Freude bereiteten ihm auch seine 5 Grosskinder.
Nach einer Operation, bei der ein Nerv verletzt wurde, musste er lange Zeit starke Schmerzen erdulden und Unmengen Pillen schlucken. Da auch Martha an Sehkraft verlor und Mühe beim Gehen hatte, wechselten sie im letzten August von ihrem Haus ins Altersheim Alp. In letzter Zeit wurde das Gedächtnis von Bambus schwächer und auch sein Körper wollte nicht mehr mitmachen. Am 24.1.2021 durfte er nun erlöst heimgehen.
Lieber Bambus wir danken Dir für alles was Du für unsere Verbindung geleistet hast und wünschen Dir Ruhe in dein stilles Grab. Den Angehörigen entbieten wir unser herzliches Beileid.
Hans Regli v/o Tasso, 29.1.2021
Abschiedsfeier





Die Abschiedsfeier für Bambus am letzten Freitag konnte bei Sonnenschein durchgeführt werden.
Martha und die Familienmitglieder/Angehörige, samt Enkelkinder, nahmen daran teil.
Eugen Bühlmann v/o Kani begleitete beim Friedhof den Trauerzug und die Abschiedszeremonie mit gefühlvollen Alphornklängen.
Die beiden Söhne Raphael und Markus haben in der Kirche Bruder Klaus das vielseitige Leben von Bambus würdig vorgetragen.
Meine Erkenntnis daraus: Die Gundoldinger haben durch die Mitgliedschaft von Bambus der Familie Schwegler tief verankerte Erinnerungen von bleibendem Wert geschenkt. Diese Wertschätzung hat mich sehr beeindruckt.
Auch die mehreren Altherren konnten sich von Bambus in aller Stille würdig verabschieden.
Unsere Fahnendelegation zelebrierte Bambus einen letzten, traditionellen Fahnengruss.
Die Teilnehmer haben im Anschluss an die Trauermesse in der Kirche ein Präsent in Form eines Brotsackes mit der Aufschrift «Bambus’ Zwösche Verpflegig» erhalten. Dies sei ein symbolisches Zeichen für die vielen Hochgebirgstouren von Bambus im Wallis und Graubünden etc. Anstelle des nicht zulässigen gemeinsamen Essens in einem Restaurant, durfte man in der Kirche noch kurz verweilen (unter Einhaltung der BAG-Regeln) und aus dem «Bambus-Picknick-Säckli» Wein, Brot, Käse, Landjäger «Zwösche-Verpflegig» zu sich nehmen, ganz im Gedenken an Bambus.
Die kurzen sozialen Kontakte waren Balsam für unsere Seelen und taten allen gut. Auch dies ein bleibendes Andenken an Bambus.
Stiller Farbengruss
Barsch
Vize-Altherrenpräsident

