21. Juli 1957 – 24. August 2020
Aktiv 1979 – 1982 / Aktuar WS 1981/1982
Dipl. Maschineningenieur HTL
ist infolge Herzversagen am Montag, 24. August 2020 gestorben.
Seiner lieben Gattin Anne-Liese Wigger und den Familienangehörigen sprechen wir im Namen der AV Gundoldinger das herzliche Beileid aus.
Wir sind traurig und doch erwärmt von grosser Dankbarkeit für die Freundschaft und Geselligkeit die er uns geschenkt hat.
R.I.P. Möge Oranje im Frieden ruhen!
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Nekrolog
Die Familie Pongo hat mit Oranje ein sehr aktives Mitglied verloren. Oranje und seine Frau Anne-Lies waren seit der Studienzeit an vielen Couleurbällen und anderen Verbindungsanlässen anzutreffen. Mit Freuden waren sie mit dabei und Tanzten oft bis in den Morgen, natürlich mit gelegentlichen Unterbrüchen im Bierstaat.
Oranje ist in Littau aufgewachsen, hat seine Lehre als Mechaniker in der Micafil AG absolviert und das Technikum 1982 Fachrichtung Maschinenbau abgeschlossen. 1978, also zwischen der Lehre und dem Technikum, verbrachte er ein Jahr in Holland. Nach diesem Jahr wusste er, dass seine Liebe Anne-Lies galt (sie kannten sich von der Gymnastrada in Berlin) aber dass die Niederlande nix für ihm waren, weil es keine kurvenreichen Strassen hatte zum Töff fahren!! Darauf ist dann Anne-Lies als Physiotherapeutin nach Luzern gekommen.
In der Verbindung haben wir uns 1979 getroffen und wir beide wollten zur Familie Pongo. So wurde Oranje der Junge von Merlot (die Littauer unter sich) und ich wurde Oranjes Junge, er somit mein Alter. Die Familie Pongo wurde in der Folge berühmt durch die verschiedenen Bierstreits mit turbulenten Ausgängen…
Nach dem Technikum zog es Ihn zu den Gross-Dieselmotoren von Sulzer. Und 1984 folgten spannende Jahre in Tansania als Leiter einer Schweizer Plasitkkessel-Fabrik. Das junge Paar heiratete in Tansania und kehrte zur Geburt ihrer ersten Tochter, Caroline, Anfangs 1986 wieder in die Schweiz zurück. Die fünf Kinder von Anne-Lies und Oranje (und bis heute drei Enkelkinder) zeigen wie wichtig das Familienleben für Oranje stets waren.
Auch «privat» haben unsere Familien sich über die Jahre oft getroffen und in engagierten Diskussionen die allgemeine Weltlage besprochen. Oranje hat dabei recht häufig mit pointierten Äusserungen die Stimmungslage auch bei der jüngeren Generation aufgeheizt. Seine gradlinige, offene Art konnte provozieren, immer war da aber auch eine gehörige Portion Schalk, Eigenkritik und ein grosses Herz mit dabei.
Schon vor einigen Jahren entstand die Idee, dass «grüne» Erfindungen notwendig sind. Es sollten Produkte entstehen die nicht nur von den Freaks, sondern von der ganzen Gesellschaft genutzt werden konnten. So gründeten ein paar Gundoldinger das illustre Greenhorn-Klübli: Oranje, Merlot, Kaktus, Gnom, Pesca, Häli, Chregu und ich. Alle paar Monate treffen wir uns bis heute und diskutieren mögliche Ideen zu Erfindungen. Viele Ideen sind da schon nächtelang gewälzt und praktisch ausprobiert worden; konkret ist aber noch kein Produkt daraus entstanden; dafür aber viele gute Geschichten und gelebte Freundschaft, ganz nach Gundoldinger-Manier. Oranje hat dabei als Praktiker und Kunststoffexperte, aber auch als Genussmensch während der feinen Nachtessen immer eine wichtige Rolle gespielt.
Seine Kunststoff-Spritzguss-Expertise holte er sich vor allem während der Lego-Jahre als Leiter in der Produktion in Baar und später in Willisau. Nach der Schliessung des Werkes in Willisau folgten beruflich ein paar schwierige Jahre. In der Hager-Group konnte er seine Leidenschaft zur Produktion schlussendlich wieder leben. Der Arbeitsweg von Willisau nach Emmenbrücke führte wohl oft zu spektakulären Situationen. Sein Fahrstil mit dem Elektrovelo war wohl nicht nur für die anderen Verkehrsteilnehmer, sondern auch für die Akkulieferanten eine Herausforderung. Nur die Maxon-Motoren konnten da einigermassen mithalten.
Oranjes Leidenschaft zur Geschwindigkeit drückte sich auch in seine rasanten Hobbies aus: Autorennen, Töff – und Skifahren. Als Mechaniker hat er viele Jahre einen Freund in der Formel 3 bei Rennen unterstützt.
Und schliesslich hat er vor kurzem im Kreise der Familie geäussert, dass er einmal seine Asche in der Töffkurve am Sustenpass verstreut haben möchte. Wer hätte gedacht wie schnell wir diesen Wunsch würden erfüllen müssen.
Oranje du fehlst uns sehr. Die gemeinsamen Abende und die Streitgespräche werden uns in guter Erinnerung bleiben.
Roman Wüst, v/o Bruch