5. März 1940 – 20. Dezember 2013
ist am Freitag, 20. Dezember 2013 gestorben. Mit Salto verlieren wir einen engagierten und treuen Gundoldinger. Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten.
Seiner lieben Gattin Anni, seinem Sohn und seiner Tochter sprechen wir unser tiefes Beileid aus.
Die Trauerfeier findet am Samstag, 28. Dezember 2013, 10:30 Uhr, in der Pfarrkirche Sursee statt. Die Urnenbeisetzung ist anschliessend auf dem Friedhof Sursee.
Im Anschluss an die Beisetzung findet der Trauerkommers im AltersZentrum St. Martin, Sursee, statt.
Adresse der Trauerfamilie: Anni Keel, Längstäg 2, 6210 Sursee.
Mit stillen Grüssen
orange – weiss – grün mit Trauerflor
Hansruedi Kunz v/o Silo AHP
Kriens, 22. Dezember 2013
So wie wir Salto in Erinnerung haben …
Nachruf auf Salto
gehalten von Remo Casserini v/o Pedal anlässlich des Totenkommerses vom 28. Dezember 2013
Hoher AHP, liebe Anni, liebe Farbenbrüder
Mit Bestürzung haben wir letzte Woche zur Kenntnis nehmen müssen, dass uns unser lieber Farbenbruder Salto verlassen hat.
Salto ist in Wettingen zusammen mit zwei Schwestern aufgewachsen und hat in Baden die Bezirksschule besucht. Fünfzehnjährig hat er die Lehrzeit als Zimmermann bei der Holzbaufirma Renggli in Schötz begonnen. Der Einstieg ins Baumetier dürfte nicht zufällig gekommen sein, war sein Vater doch Bauvorsteher in Wettingen. Seine Mutter stammte aus dem Michelsamt. Der Auszug ins Luzernbiet war darum nicht abwegig, zumal er beim Lehrmeister Kost und Logis gefunden hat.
Unmittelbar nach der Lehre war ein Ortswechsel nach Luzern angesagt. Salto hat an der Dammstrasse 6 mit dem Studium als Bauingenieur angefangen, notabene im ersten Jahrgang Tiefbau am Tech, das ein Jahr zuvor eröffnet worden war. Mit 20 Jahren fand er den Weg zu den Gundoldingern und wurde aufs Cerevis Salto getauft. Das war naheliegend, pflegte er als Junge das Geräteturnen. Salto war sein ganzes Leben ein treues Mitglied unserer Verbindung. Stolz war er vor zwei Jahren an der GV in Sursee, das Veteranenband des Schw.St.V. entgegennehmen zu können; hundert Meter von seinem Zuhause, vor dem Rathaus. Das war etwas ganz Besonderes.
Nach dem Diplom am ZTL hat er als 22-jähriger die Rekrutenschule nachholen müssen; anschliessend sofort die Unteroffiziers- und die Genie-Offiziersschule absolviert. Die Lehr- und Wanderjahre haben Salto u.a. nach Locarno geführt, wo er im Ingenieurbüro Lombardi seine ersten Sporen abverdient hat. Im warmen Süden haben sich die Wege mit Anna Reichlin gekreuzt. Sie, die eigentlich italienisch lernen wollte, dürfte sich mit Salto kaum auf italienisch unterhalten haben. Daraus ist eine Lebensgemeinschaft entstanden mit der Heirat im Jahre 1972 und der Geburt von Sohn und Tochter. Die Beiden haben zusammengefunden, das haben wir bald gemerkt, hatten sie doch viele gemeinsame Interessen und die gleiche Wellenlänge.
Ueber sein erstes Haus im Wirzweli, ein eigenes Dach über dem Kopf war ihm wichtig, fand Salto zurück in den Kanton Luzern und mit dem Kantonalen Tiefbauamt seinen endgültigen Arbeitgeber. In der Abteilung Brückenbau hat er mit seiner Gründlichkeit seine Fähigkeiten voll ausschöpfen können. Ich bin überzeugt, dass die Brücken im Kanton Luzern dank Salto eine längere Lebensdauer haben werden als anderswo. Mit seinem breiten Fachwissen war er der Zeit voraus, hat früh erkannt, worauf es ankommt und hat die entscheidenden Details auf den Baustellen durchgesetzt. Als gelernter Zimmermann ist er in der ganzen Zentralschweiz ein gesuchter Fachmann für Restaurationen von historischen Holzbrücken geworden.
In der zweiten Hälfte der 70-er Jahre hat Salto in der Sursee’r Altstadt in Abständen zwei Häuser erworben und ist dort sesshaft geworden. Mit der sanften Renovation dieser Häuser hat er seine handwerklichen Fähigkeiten ausleben können. Er hat so viele Handwerker-Kompetenzen in sich vereinigt, dass so mancher Meister von ihm lernen konnte. Er war der Idealfall eines Altstadtbewohners. Hätten wir nur mehr solche Eigentümer in Sursee. Leute, denen die Erhaltung alter Bausubstanz so stark am Herzen liegt. Die Sorge um die Erhaltung der Altstadt hat ihn immer umgetrieben und er hat darauf Einfluss genommen. Leider ist es ihm nicht mehr vergönnt, seine zuletzt geplanten Umbauten zu erleben. Immerhin durfte er daheim sterben.
Vor Beginn dieses Toten-Kommerses hat mir Waggis ein Mail gezeigt, das ihm Salto am Abend vor seinem Hinschied gesendet hat. Darin gratuliert er ihm mit etwas Verspätung zum Geburtstag. Er entschuldigt sich und meint, dass alles sehr langsam gehe und er nur mit viel Mühe mit einem Finger dieses Mail schreiben könne. Typisch Salto!
Seit Jahrzehnten, das kann man so sagen, habe ich mit Salto und vier weiteren Gundoldinger-Freunden eine vertiefte Freundschaft pflegen dürfen. Monatlich und an Geburtstagen haben wir uns zum gemeinsamen Essen getroffen, am sog. Mittagstisch. Der Schock war riesig, als im letzten April bei ihm die heimtückische, unheilbare ALS-Krankheit diagnostiziert wurde. Als drittem Gundoldinger in sehr kurzer Zeit. Der körperliche Abbau verlief rasant schnell. Wir haben ihn oft ob seiner Zuversicht und Gelassenheit bewundert. Er hat nie geklagt. Er hat nur die Veränderungen resp. Verschlechterungen festgestellt und war immer stärkerauf Anni’s Hilfe angewiesen. Jetzt hat er nicht einmal das neue Jahr erlebt. Tröstlich ist einzig, dass ihm durch sein allzufrühes Einschlafen, bei klarem Kopf, viel weiteres Leid erspart geblieben ist.
Salto ist keiner der lauten Töne gewesen. Er war zuverlässig, ehrlich, hilfsbereit, pflichtbewusst, bescheiden, grosszügig. Wir werden ihn immer und in bester Erinnerung behalten. Wir wünschen Anni zu diesem herben Verlust viel Kraft. Mögen die vielen positiven Erinnerungen dir über die schwere Zeit helfen. Salto wird uns allen fehlen.
Pedal